Art 4.0: Kryptokunst, kreative Smart Cities und KI

Bildausschnitt von Picasso

in-manas auf den Spuren von Trends und Innovationen rund um das Thema Kunst und Kultur

Über Trends und Innovationen der künstlerischen „Art“


„Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln können.“ Diese Worte stammen von niemand anderem als von Pablo Picasso.  Er ist einer der vielseitigsten, aber auch einer der am intensivsten diskutierten Künstler der jüngsten Zeit, der mit seinen Werken immer wieder Grenzen sprengte. Er war (und wäre es wohl auch heute noch) sehr offen für neue, kreative Ansätze in Sachen Kunst und Kultur. Dass es aber Menschen gibt, die im Internet Instagram-Bilder als sogenannte Kryptokunst für Milliardenbeträge ersteigern, hätte sich wohl nicht mal Picasso „ausmalen“ können. Auch dass Straßenbelag jemals Musik macht, dürfte seine Vorstellungskraft überstiegen haben – von kunstvollen Photovoltaikmodulen, die im Städtebau Berücksichtigung finden, oder von künstlicher Intelligenz, die eigenständig Bilder malt, ganz zu schweigen. 


Unsere Innovation Scouts beherrschen jedenfalls ihr Handwerk, sich in Bereichen nach Kunst umzusehen, in denen man sie gar nicht vermuten würde. Mit vier Beispielen aus unserem Trendradar bzw. Innovationskompass lassen wir Sie im Folgenden daran teilhaben. Erfahren Sie hier mehr über grenzenlose Kryptokunst im Internet, über Asphaltmusik in Smart Cities, über Photovoltaikanlagen, die nicht zwangsläufig hässlich sein müssen, und über eine künstlerische Intelligenz namens Sophia, die bald ihre erste Ausstellung abhalten wird. 

 

BEISPIEL 1:
Kryptokunst auf dem Vormarsch? Kunstwerke in digitaler Form werden zu Höchstpreisen versteigert

Was Kunst ist, liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters und Grenzen kennt sie sowieso nicht: Zunehmend verlässt sie den „realen“ Raum in Form von Galerien und ist dafür in gewinnbringenden digitalen Räumen anzutreffen. Die Rede ist von der sogenannten Kryptokunst. Immer öfter ist davon zu lesen, dass Kunstwerke in digitaler Form zu Höchstpreisen versteigert werden. So hat beispielsweise das britische Auktionshaus Christie’s eine Collage für über 69 Millionen US-Dollar versteigert. Dabei handelt es sich um eine verschlüsselte Fotodatei des Digitalkünstlers Mike Winkelmann, der seit Jahren täglich ein Bild kreiert und auf Instagram in seinem „Everydays“-Projekt veröffentlicht. Möglich gemacht hat eine solche Wertsteigerung von digitalen Werken die Blockchain-Technologie. Unter der Bezeichnung Non-Fungible Tokens (etwa: nicht austauschbare Einheit), kurz NFT, wird virtuelle Kunst auf speziellen Onlinemarktplätzen zur Handels- und Spekulationsware, weil die Objekte weder kopier- noch fälschbar sind. NFTs sind also gleichermaßen einmalig wie ihre physischen Pendants am Kunstmarkt und mit dem Kauf eines Werkes bekommt man ein digitales Echtheitszertifikat. Das Interessante am NFT-Kunstmarkt ist, dass die Käufer nicht die „üblichen Verdächtigen“ aus dem „realen“ Markt sind, sondern aus der Kryptocommunity stammen. Ob und wie lange das boomende Geschäft mit der Kryptokunst anhält, bleibt zu beobachten.
 

BEISPIEL 2:
Straßenmusik auf andere Art: der Asphalt der smarten Stadt

Neben vorausschauend schaltenden Ampeln, intelligenten Fahrzeugvernetzungen und anderen Hightechfinessen prägen auch eigenständig agierende Straßenbeläge die Stadt von morgen. Dies prognostiziert ein Forscherteam aus Spanien und Taiwan, gestützt auf eine umfassende Auswertung neuester technologischer Elemente und Projekte aus zahlreichen Ländern, wie die Universität Valencia vermeldet. Telekommunikationstechnik, 5G-Komponenten und Cloudcomputing sollen tragende Säulen dieser Entwicklung sein – mit dem gemeinsamen Nenner, dass Straßen nicht länger statische Transportunterlagen, sondern „Informationsautobahnen“ werden. Ein eingängiges Beispiel sind Strecken, auf denen die Fahrzeuge wie Stimmgabeln wirken. Als technologischer Resonanzboden klingt die Oberfläche dabei musikalisch in verschiedenen Tonlagen. Je nach Konzept nutzt man diesen Effekt gezielt für ein Plus an Sicherheit: Abhängig von der Fahrtgeschwindigkeit, etwa bei Überschreiten des Tempolimits, ertönen unterschiedliche Töne oder Songs. Aber auch gezielt auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer ausgerichtete Effekte kommen zum Einsatz, etwa Warnungen bei unangebrachtem Verlassen der Fahrspur. Über diese Klangtechnik hinaus werden in der Studie im Übrigen auch zahlreiche andere Entwicklungen aufgegriffen.


KUNSTPAUSE UND ZWISCHENINFO:

Mit unserem Innovationskompass können Sie direkt auf unsere smarte Datenbank zugreifen, die mehrere tausend Beiträge zu Innovationen über sämtliche Branchen hinweg bereithält und täglich aktualisiert wird. Dadurch bleiben Sie „up to date“ und können sich jederzeit und überall über Ihr Mobile Phone oder Ihren Computer für Ihre Arbeit inspirieren lassen. Wenn Sie mehr über unser Trendradar bzw. unseren Innovationskompass erfahren möchten, dann melden Sie sich doch einfach bei uns.

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BEISPIEL 3:
Kunst am Bau mit individuellem Design für PV-Module

Technik kann echt monoton daherkommen. Photovoltaikmodule zum Beispiel. Sie pflastern manches Gelände zu und schimmern gläsern-kalt an und auf Gebäuden. Da ist es kein Wunder, dass sie in der Öffentlichkeit hier und da ein Akzeptanzproblem haben. Damit sie jedoch nicht nur wegen ihres Nutzens, sondern auch mit ihrem Erscheinungsbild auf Gegenliebe stoßen, können sie genauso gut als Designobjekt präsentiert werden. Mit dieser Idee lud die Hochschule Luzern (gemeinsam mit der Materialforschungsanstalt Empa und dem Unternehmen Zug Estates) Studenten in einem Wettbewerb ein, solche Platten sehenswert zu gestalten. Die Ergebnisse: Verzierungen aus Farben, Mustern und verschiedenen Motiven – mit anderen Worten: dynamische, elegante Kunstwerke. Und was tut man nun, damit die Idee nicht einfach in einer Schublade verschwindet? Das Siegerprojekt wird in den kommenden Monaten schon mal an der Fassade des universitären Forschungs- und Innovationsgebäudes NEST installiert. Doch insbesondere unter dem Stichwort Kunst am Bau könnte diese Gestaltungsoption Zugkraft entfalten, schließlich geht es bei diesem Begriff selbst um die Steigerung der Akzeptanz von Bauobjekten öffentlicher Bauherren. Wenn sich das nicht fügt …
 

BEISPIEL 4
Humanoider Roboter wird zum ersten KI-Künstler der Welt

Sophia, der menschenähnlichste Roboter der Welt, hat bereits vor der UNO gesprochen, ist in Jimmy Fallons „Tonight Show“ aufgetreten und wird nun zu einer erfolgreichen Künstlerin. Zusammen mit dem Maler Andrea Bonaceto präsentierte sie, was passiert, wenn menschliche und humanoide Intelligenz etwas gemeinsam erschaffen. Der Maler fertigte ein Porträt des Roboters an und ließ Sophia schließlich ihre eigene Version davon erstellen. Ihre Interpretation des Bildes entstand somit komplett ohne menschliche Hilfe. Sophias Schöpfer David Hanson reagierte fasziniert und wusste nicht, warum sie gewisse Entscheidungen traf. Das Selbstporträt wurde über eine NFT-Plattform versteigert und brachte fast 700.000 US-Dollar ein. NFT steht für „Non-Fungible Token“ – ein Echtheitszertifikat für digitale Objekte, das über eine Blockchain abgesichert ist. Aufgrund der neu entdeckten künstlerischen Fähigkeit soll Sophia in naher Zukunft ihre erste Ausstellung in einer namhaften Galerie in Los Angeles abhalten. 


In diesem Sinne dürfen wir Ihnen ganz „nach Picasso“ viel Kunst und Intelligenz wünschen, um einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln zu können ... Oder einen grünen Fleck in eine kunstvolle Rasenfläche, die mit einem innovativen Urban-Gardening-Konzept gleichzusetzen ist ... oder ... oder ... oder. Farben gäbe es ja sehr viele. Und Herausforderungen noch viel mehr.

Ihr in-manas-Team

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QUELLEN UND MEHR: