Linda Senoner auf den Spuren von Innovationen rund um den Megatrend
„Digital vernetzte Produkte, Angebote & Services“
Zusammenleben von Mensch und Tier: wie der Alltag mit den kleinen Freunden noch einfacher wird
Die Zahl der Haustiere ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Das mag einerseits daran liegen, dass sich viele während der Coronapandemie einen tierischen Mitbewohner gegen die Einsamkeit und Isolation gesucht haben. Andererseits ging der Trend auch vor der Pandemie schon nach oben. Verständlich, gibt es doch massenhaft Gründe, sich einen Vier- oder Zweibeiner ins Haus zu holen. Wie Mark Twain es schon formulierte: „Tiere sind die besten Freunde. Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.“ Haben wir etwas auf dem Herzen, ist es also kein Wunder, dass sie meist die erste Adresse sind, an der wir uns unseren Kummer von der Seele reden, ohne verurteilt zu werden.
Doch nicht nur die mentale Gesundheit profitiert von den kleinen Freunden. So belegen Studien beispielsweise auch, dass Menschen in Anwesenheit ihrer Haustiere einen niedrigeren Blutdruck und einen ruhigeren Herzschlag haben. Eine weitere Studie ergab zudem, dass vor allem Hundebesitzer seltener Herzinfarkte oder Ähnliches als Menschen ohne Hunde erleiden, da sie sich täglich mehrere Stunden an der frischen Luft bewegen. Die Fitness wird dabei natürlich ebenfalls gesteigert. [1]
Hand in Hand mit dem Haustierboom gibt es auch alle möglichen Innovationen rund um das Thema „tierische Mitbewohner“. So lassen sich mittlerweile verschiedenste Gadgets und Geräte auf dem Markt finden, die sich in Kombination mit einer App einfach und schnell über das Handy bedienen lassen und das Leben der Tiere und ihrer Besitzer verbessern sollen. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei dieser Innovationen genauer vor. Und keine Sorge, wenn Sie Allergiker sind oder in Ihrem Haus nur wenig Platz für einen Vierbeiner haben! Hier erfahren Sie auch, wie Sie trotzdem nicht auf tierische Freude verzichten müssen und dabei sogar etwas lernen.
Urintest zur Selbstanwendung für Hunde und Katzen gibt Auskunft über ihre Gesundheit
Wenn es dem Haustier nicht gut geht, geht es meistens auch seinen Besitzern eher schlecht. So ist es vermutlich vielen ein Anliegen, mögliche Krankheiten besser und früher zu entdecken. Weisen die Fell-Mitbewohner Krankheitssymptome auf, könnte das Problem eventuell schon längere Zeit vorliegen. Das Problem sichtbar machen und der Krankheit damit vorbeugen könnte man möglicherweise mit einem Urintest. Das Wiener Start-up Pezz life entwickelte deshalb einen Urintest für Hunde und Katzen, den ihre Besitzer ganz einfach zu Hause durchführen können. Die Anwendung soll sich bei beiden Haustieren sehr simpel gestalten. Bei Katzen muss die mitgelieferte Abdeckfolie über das Katzenklo gezogen und mit einer Spezialstreu ohne Saugkraft bestreut werden. Danach kann der Urin mit einer Spritze aufgezogen und in eine Schale mit dem Teststreifen gegeben werden. Hunde können sogar direkt in die Schale urinieren und ihre Probe abgeben. Nach einer einminütigen Wartezeit kann der Teststreifen über die dazugehörige App abfotografiert und an die Experten, die ihn auswerten, gesendet werden. Die Auswertung erfolgt daraufhin innerhalb von wenigen Stunden und wird den Besitzern mitsamt ausführlicher Erklärung geschickt. Unter anderem Infektionen, Entzündungen, Krebs und Vergiftungen soll der Test frühzeitig erkennen können und damit die Gesundheitsvorsorge der Vierbeiner erleichtern. [2]
Vogelart identifizieren mithilfe von smartem Futterhäuschen
Kennen Sie sich mit den heimischen Vogelarten aus? Nein? Dann gibt es nun die Möglichkeit, sich einiges an Fachwissen auf diesem Gebiet anzueignen und gleichzeitig zum Vogelschutz beizutragen. Das Hightech-Futterhäuschen „BirdBuddy“ soll die sonst so aufwendige Vogelzählung deutlich vereinfachen. Das Vogelhaus verfügt über eine mit Bewegungssensor ausgestattete Kamera, die von den Vögeln ein Foto schießt, sobald sie auf der Futterstelle gelandet sind. Über WLAN wird das Bild in die sogenannte Vogel-Cloud hochgeladen und mittels KI analysiert. Auf diese Weise wird die Vogelart identifiziert. Auch die interessierten Vogelhausbesitzer können diese Informationen über eine App abrufen und direkt erfahren, welches Vögelchen sich gerade am Futterhaus bedient. Ziel der Entwickler ist es, dass sich die Vogelliebhaber im Netzwerk – ähnlich wie bei Pokémon Go – über die Vögel, die sie „einfangen“ konnten, austauschen und damit das weltweit größte Wildvogelmonitoring-Netzwerk aufbauen. Die Treffsicherheit der KI bei gängigen Vogelarten beträgt schon jetzt über 90 Prozent. Je mehr Fotos in die Datenbank eingespeist werden, desto treffsicherer wird die KI. Vogelfreunde sind deshalb dazu eingeladen, zum Monitoring beizutragen und die Vogelwelt dabei selbst besser kennenzulernen. [3]
Nur für geladene Gäste: Smarte Haustierklappe gewährt nur den eigenen Haustieren Zutritt
Haustierklappen sind nützlich, denn die Vierbeiner können das Haus verlassen und wieder zurückkehren, ohne dass man ihnen immer wieder die Türe öffnen muss. Der Nachteil ist, dass durch diese Klappen auch unerwünschte Gäste ins Haus gelangen können. Dieses Problems nahm sich Sureflap an und entwickelte eine smarte Haustierklappe. Mithilfe eines mit Mikrochip oder Tag versehenen Halsbandes erkennt die Klappe, wer gerade ein- bzw. ausgehen will. Nähert sich ein Tier mit dem entsprechenden Halsband der Haustierklappe, öffnet sich diese automatisch. Der Vierbeiner kann durch das Türchen schlüpfen und dieses verriegelt sich hinter ihm wieder. Sollte jemand mehrere Tiere bei sich beherbergen, ist es auch möglich, über die dazugehörige App genau festzulegen, welche Tiere nach draußen dürfen und für wen die Klappe geschlossen bleibt. Des Weiteren können die Besitzer den Zeitrahmen einstellen, in dem sich die Klappe öffnet, sodass beispielsweise nachts kein Tier das Haus verlassen kann. Nicht geladenen Gästen wird somit der Zutritt verwehrt und zudem ist für die Sicherheit der kleinen Fell-Mitbewohner bequem und einfach gesorgt. [4]
Ich hoffe, das Lesen dieser Beiträge bereitete Ihnen „tierisch“ viel Freude. Und vielleicht konnten wir ja das eine oder andere Unternehmen inspirieren, sich in Sachen Strategie- und Innovationsarbeit Gedanken für eine neue Zielgruppe zu machen.
Linda und das gesamte in-manas-Team
QUELLEN UND VERTIEFUNGSTIPPS
[1] 9 Gründe, warum Haustiere gut für uns sind
[2] Dieser Test zeigt, ob dein Haustier gesund ist
[3] Was haben wir denn da für ein Vögelchen?
[4] Sureflap – die smarte Haustierklappe
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